Allein gelassen - Eine Erzählung

Seit zehn Jahren schon ist sie krank. Schwer krank, keine Sicht auf Besserung. Die Unmenschlichkeit hat sie in den Abgrund getrieben. Sie kann sich auf kein Gesetz verlassen oder berufen das ihr helfen würde. Zu groß sind die unmenschlichen vernichtenden Schäden die sie erlitten hat. Wenngleich sie auch nicht immer die anständigste Person auf Erden war, sie ist sich keiner Schuld bezüglich anderer bewusst. Sie war immer auf der Suche nach den Menschen, die sie verstehen und schätzen würde. Wenn einmal ein Glaube da war, ist die Enttäuschung noch viel größer geworden. Enttäuscht von Männern und Frauen gleichermaßen. Die Frauen sind ihr immer etwas lieblicher vorgekommen, doch enttäuscht haben sie ebenso wie die Männer. Die Männer sind ihr immer etwas gebildeter vorgekommen, doch enttäuscht haben sie ebenso wie die Frauen. Je größer der Abstand zwischen ihr und der Unmenschlichkeit war, umso größer die Enttäuschung generell. Wenngleich auch die größte aller Enttäuschungen sie immer noch am schwersten belastet, schwer sind alle Enttäuschungen zu verkraften. Sie ist sich sicher, dass die Unmenschlichkeit der Frauen und der Männer sie in die Krankheit, weit weg von der gesunden Lebensweise, gebracht hat. Die Frau kann sich nicht mehr vorstellen ein lebenswertes Leben zu führen. Die Gesellschaft hat sie vernichtet und in den Abgrund getrieben. Kein Gesetz auf der Erde hat sie je davor bewahrt. Kein Mensch hat ihr helfen können und keine Person hat es versucht. Kein Ende des Leidensweges der jungen Frau ist in Sicht. Sie könnte sofort Selbstmord begehen, doch ist sich zu feige dazu. Sie könnte sich eine Überdosis an Tabletten gönnen, doch ist sie zu feige dazu. Je größer die Schmerzen und das Leid auf Erden für die Dame sind, desto feiger wird sie. Die Hilfe aus politischer Sicht ist nicht im Geringsten dagewesen. Noch nie. Auch gibt es nicht die Aussicht auf Hilfe aus politischer Sicht. Die Gesellschaft hat versagt. Die Frau selbst hat der Gesellschaft nie etwas Böses angetan. Sie war nicht die anständigste, freundlichste und höflichste Person auf Erden, aber sie hat der Gesellschaft nichts getan. Warum um alles in der Welt sollte nun sie in irgendeiner Art und Weise der Gesellschaft helfen wollen. Warum sollte sie der Gesellschaft in irgendeiner Form entgegen kommen. Warum sollte die Frau den vielen Unmenschen und den wenigen Menschen, den Personen eben helfen. Der Gesellschaft einen mitmenschlichen entgegenkommenden Gefallen zu tun verabscheut die Dame. Sie will sich nicht im Entferntesten mitmenschlich oder gar solidarisch zeigen. Sie will egoistisch bleiben und der Gesellschaft nicht helfen. Die Gesellschaft und die Politik sind ihr kein einziges Mal entgegengekommen. Zu egoistisch waren alle Unmenschen. Jetzt will die Frau nicht etwas geben, was ihr kein einziges Mal gegeben wurde. Menschlichkeit. Das Recht als Mensch behandelt zu werden.
Doch nun muss die Frau der Gesellschaft helfen. Die Politik zwingt die Frau dazu. Ein Jahrzehnt hat die Gesellschaft zugesehen wie es der Frau schlecht geht und nun zwingt die Politik die Frau dazu der Gesellschaft etwas zurückzugeben, was nicht im Entferntesten ihr gegeben wurde.
Diese Tatsache stärkt die Frau dazu ihre Feigheit abzulegen und sich selbst umzubringen.
Die Frau bringt sich um und entgeht damit einem Fehler.